St. Lucia und der Panama Kanal

Eines Abends auf St. Lucia gab es dann noch eine freudige Überraschung. Ziemlich unerwartet traf ich zwei Freunde die ich auf den Kapverden kennengelernt habe. Ein Australier und ein Franzose, die wie ich per Anhalter auf Booten unterwegs sind.

Aus Kokosnüssen schlürfen 😎

Wir feierten die Nacht zusammen in der Stadt und verabredeten uns für den nächsten Tag um auf einen Berg zu steigen.

Am nächsten Morgen ging es im Trio und einem local (den die anderen kannten) den Berg hoch. Der Weg war wesentlich anstrengender als erwartet und wir merkten schnell, dass wir zu wenig Wasser hatten. Trotzdem kamen wir lebendig oben an ✌

Da soll es hoch gehen

Der steile Weg ist mit Seilen gesichert

Endlich oben angekommen

Auf den St. Lucia stand mir eine schwere Entscheidung bevor. Trevor und die anderen wollten nach fünf Tagen auf der Insel weiter Richtung Panama. Ich wäre gerne länger geblieben, hab mich dann aber dazu entschlossen weiter mit China Plate zu segeln.

Für die Passage nach Panama planten wir 10 Tage ein, und nach den üblichen Vorbereitungen machten wir uns auf den Weg. Diesmal hatte ich keine Probleme mit der Seekrankheit, denn ich habe meine Strategie von ’so wenig wie möglich‘ zu ‚Tabletten einfach immer nehmen‘ geändert, was ziemlich gut funktioniert hat.

Dafür passierte dann etwas das ein Segler immer vermeiden will: wir hatten viel Wasser in der Bilge (unten im Boot). Das hieß es musste irgendwo ein Leck geben wo Wasser langsam ins Boot eindringt. Nach einigem Gesuche fanden wir dann das Leck: beim Ausgang wo das Kühlwasser des Motors in die See geleitet werden soll ist das Rohr gerissen, so dass das Kühlwasser im Boot anstatt in der See landete.

Chaos und Leck suchen

Irgendwo hier muss es sein

Ah da!

Hilft nix, rein da…

Nach diesem Zwischenfall verlief die restliche Fahrt weitestgehend entspannt und wir konnten die schönen Seiten der segelei genießen.

Nach den wie geplanten 10 Tagen erreichten wir ausnahmsweise mal tagsüber unser Ziel Shelter Bay Marina. In diesem Hafen warten alle Segelboote die durch den Kanal wollen und den Papierkram erledigen müssen. Da Chris und Mandy (flog aus Lanzarote ein) gut geplant hatten mussten wir nur eine Woche warten.

Kannste für 500 000€ pro Woche Mieten…

In dieser Woche hatte ich Zeit einfach mal zu entspannen und nichts zu tun. Es gab ein Pool und nen Fitnessraum, Außerdem wurde super gutes Eis (das wichtigste natürlich) verkauft. Die Zeit nutzte ich um Dschungel und Strände in der Umgebung zu bewundern, die nur so von Tieren wimmelten.

Affen überall

Ein Faultier ❤

Papageien (laut einer Birdwatcherin)

Blume mit Wespe

Ein Ameisenbär (schwer zu sehen)

Innen ist der unglaublich schön blau, aber unmöglich ihn im Flug zu fotografieren

Mehr Blumen…

Eine Ameisenstraße

Ameisen Bei der Arbeit

Jetzt ratet mal warum sie Leaf-cutter-ants heißen

Und ein Coati

Am letzten Tag besuchte ich noch eine alte Burgruine. Wie ich dort feststellte war sie sogar UNESCO Weltnaturerbe.

Nach einer Woche Wartezeit ging es dann endlich los in den Kanal.

Der Kanal ist ein über 100 Jahre altes Meisterwerk. Ein künstlicher See (Lake Gatun, der größte der Welt) speist die Schleusen im Atlantik und Pazifik.

Am Morgen machten wir uns auf den Weg zu den Schleusen und holten unseren Advisor ab. Jedes Boot braucht einen Skipper, vier „linehandler“ und einen advisor. Kurz vor der ersten der drei aufwärtsschleusen die uns 36m in die Höhe bringen sollten verbanden wir uns in ein dreierpack mit zwei anderen Booten.

Das Prozedere war immer das Gleiche. Ein Containerschiff fuhr als erster in den Kanal und dann kamen wir hinterher. Daraufhin wurde Wasser aufgefüllt und es ging in die nächste Schleuse.

Große Boote werden mit einer Art Lok geführt während wir uns um uns selber kümmern mussten.

Lok Lagerplatz

Rein hinter dem Riesen

Hoch

Und raus

Da sich der Tag einem Ende neigte machten wir im Lake Gatun an einer Boje für die Nacht fest.

Am nächsten Morgen ging es dann einige Stunden durch den See, bevor wir die Schleusen für den Weg runter erreichten.

Diesmal waren wir nur zu zweit und fuhren als erste in die Schleuse. Ein großer Tanker kam nach uns.

Ausnahmsweise Teil der Attraktion sein

Der Pazifik!

Wieder gegen Abend kamen wir im Balboa Yacht Club im Pazifik an und machten an einer Boje fest, bevor es am nächsten Tag zum eigentlich Ziel, Vista Mar Marina ging.

Das andere Boot aus dem zweierpack und die Bridge of Amerika

Wir haben es geschafft! Jetzt müssen nur noch die geliehenen Leinen zurück gegeben werden

Panamas Skyline

Dies war es mit diesem Bericht. Im nächsten werde ich berichten wie ich das Boot verließ und mich auf den Weg in den dichten Dschungel des Darien Gap gemacht habe.

2 Gedanken zu „St. Lucia und der Panama Kanal

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